Aber mal Vorab: warum nennen die sich im Sägewerk eigentlich Bausatzlokal? Ganz einfach – Speisekarte gibt es eigentlich nicht, nur verschiedenfarbige Zettel (stehen dann entweder für Pizza, Burger, Pfandl, Toast, Nudeln, Kartoffelgröstl oder Eierspeis) auf denen ihr eure gewünschten „Toppings“ ankreuzen könnt, bzw. im Falle des Burgers eurem Gericht einen Namen geben könnt. Alles eigentlich selbsterklärend.
In kleiner Runde haben wir uns dann für einen Burger-, einen Eierspeis-, einen Pizza- und einen Pfandlbausatz entschieden. Der Burger wurde mit Rindfleisch (no na), BBQ Sauce, Burgerkäse, Bacon (mit Hinweis auf KNUSPRIG!) und Zwiebeln geordert. Übrigens mit dem Namen „Veganer sind doof Burger“ – ziemlich witzig wenn der freundliche Kellner dann die Bestellung zum Tisch bringt.

Mehr Auswahl gibt es beim Pfandl Bausatz, hier müsst ihr auch auch für eine Grundsauce entscheiden. Unser nicht so hungriger Tester entschied sich für ein kleines Pfandl mit Tomatensauce, Basilikumpesto, Ei, Mozzarella, Prosciutto, Zucchini und Zwiebel. Nachdem 4 Zutaten im Preis von €6,10 (für das kleine Pfandl) inkludiert sind, er sich aber 6 Toppings entschieden hat muss er noch einen Euro drauflegen (50 Cent pro extra Zutat). Immer noch ein sehr humaner Preis. Ähnliches gilt für die Eierspeis – wahlweise mit 2 oder 3 Eiern. In unserem Fall garniert mit Artischocken, Broccoli, Knoblauch, Lauch, Pefferoni und Zucchini. Fällt euch was auf? Klar – hier ist wieder unser „mimimi ich bin aber auf Diät und esse nur Salat“ Tester am Werk. Unter Gewaltandrohung hat er immerhin von Salat auf die Eierspeis umgeschwenkt.


Ein Pizza Test ohne Diavola? Gibt es bei uns nicht. Also basteln wir sie uns einfach selbst. Für €8 gibt es eine große Pizza (welche Größe genau bleibt offenbart sich in der Karte leider nicht) mit Mozzarella, Mais, Piri Piri und scharfer Salami. Mehr braucht das Männerherz ja nicht.

Beginnen wir mit den positiven Überraschungen des Tests: der Eierspeis und dem Pfandl. Für € 4,30 (+ € 1,50 für Extrazutaten bei der Eierspeis) bzw. € 6,10 (+ € 1 für Extras beim Pfandl) bekommt ihr im Sägewerk solide Portionen (Manly Men in Normalform könnten übrigens schon die größeren Varianten vertragen). Geschmacklich gibt es bei beiden Bausätzen nichts zu meckern – vor allem das Gemüse kam uns durchaus frisch und knackig vor.



Beim Pfandl hätten wir uns eventuell knusprig gebratene Zwiebel gewünscht, das Brot bei der Eierspeis hätte durchaus ein bisschen länger im Toaster verweilen können – das war dann aber auch schon alles was wir hier bemängeln können. Liegt aber bestimmt auch daran, dass keiner der beiden Tester zugegeben hätte, dass seine Kreation geschmacklich aufgrund der Zutaten nicht optimal gewesen wäre. Hier punktet das Konzept auf ganzer Linie, denn niemand kann sich ernsthaft über eine Zusammenstellung beschweren, die er sich von A-Z selbst ausgesucht hat. Übrigens – bei beiden Speisen bleibt man(n) inklusive Getränk bei unter € 10 – ein passabler Wert, vor allem in Hinblick auf die Zielgruppe.


Die „große“ Pizza um € 8 entpuppt sich dann als Pizza in Normalgröße – weit weg von sagenumwobenen 40cm. Auch hier können wir über die Zutaten nicht meckern, die Salami mit angenehmer würze, die Chilischoten schon ein wenig anspruchsvoller (aber weit entfernt von „Hilfe gebt mir ein Glas Milch“). Obwohl man im sich im Sägewerk auch hier keine Blöße gibt, kommt die Pizza alles in allem aber über ein „Standard“ wohl nicht hinaus, für knapp 2€ mehr gibts in 100m Luftlinie schon klar hochwertigere Ausgaben. Und was wir noch loswerden müssen: Ihr bietet als Option für die Pizza Gummibärchen an, aber keine Nutella? Schämt euch!


Womit wir auch schon beim Burger angekommen wären. Den Namen finden wir schon mal top – aber den haben wir ja auch selbst gewählt. Die Größe sieht auch noch ordentlich aus, vor allem wenn man den Preis von € 6,60 inkl. Pommes bedenkt. Macht auf jeden Fall satt. Soweit zu unseren positiven Eindrücken. Während uns das Bun noch nicht stören würde (es erinnert ein wenig an Kebap Brötchen – schmeckt aber durchaus gut), kommen wir nicht umhin die Fleischqualität zu bemängeln. Wir würden uns doch schon sehr irren, wenn es sich bei diesem dünnen Laberl (das ja schon aufgrund der Dicke fast nicht Medium sein kann) nicht um TK-Ware handelt. Auch Geschmacklich hat das Fleisch nicht sonderlich viel zu bieten – wir sind uns sicher, der Großteil der Gäste würde mit Freuden €2 mehr für den Burger berappen, wenn er dafür mir einem ordentlichen (und frischen) Pattie daherkommen würde. Unserem Wunsch nach knusprigem Bacon wurde übrigens nicht nachgekommen.
Bewertung Sägewerk Wien
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Erreichbarkeit - 8/10
8/10
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Ambiente - 8/10
8/10
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Angebotsvielfalt - 8/10
8/10
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Freundlichkeit - 8/10
8/10
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Schnelligkeit - 7/10
7/10
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Kompetenz - 7/10
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Menge - 7/10
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Zubereitung - 6/10
6/10
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Geschmack - 6/10
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Preisleistung - 8/10
8/10
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Sexiness - 5/10
5/10
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Hundefreundlichkeit - 7/10
7/10
Fazit
Das Sägewerk ist klarerweise kein Gourmettempel - will es aber auch gar nicht sein. Optimal an der Zielgruppe (Studenten) ausgerichtet, bietet es freundliches und durchaus flottes Service, Wohlfühlambiete und absolut faire Preise sowie ordentliche Portionen. Vor allem wer sich and die Pfannengerichte hält (Pfandl, Eierspeis und wohl auch Kartoffelgratin und Nudeln) wird das Lokal zufrieden und gesättigt verlassen. Mit abstrichen gilt das auch für die Pizza, nur für den Burger können sich unsere verwöhnten Gaumen nicht wirklich erwärmen.
Restaurant Eckdaten
Adresse:
Währinger Straße 21, 1180 Wien
Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag 11:00 – 02:00 Uhr
Website: www.diebausatzlokale.at
Facebook: www.facebook.com/saegewerkwien
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